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1971 - Aufwärts! Die 70er Jahre

TVK

Anfang der 70er Jahre brach bei unseren TVKlerinnen eine unglaubliche Volleyball-Euphorie aus. Unsere Volleyballerinnnen wollten mehr als nur ein bisschen Spaß am Spiel haben: Sie wollten leistungsorientiert trainieren, um beim Kampf um die Meisterschaft ein Wörtchen mitreden zu können. Der Traum unserer Damen sollte bereits ein Jahr später in Erfüllung gehen. 1971 holten unsere Volleyball-Damen den württembergischen Meistertitel nach Kornwestheim.

Die Volleyballerinnen setzten noch einen drauf: 1975 stiegen unsere Damen in die Volleyball Bundesliga auf. Die knallharte Arbeit und eiserne Disziplin, hatte sich bezahlt gemacht.

Mit dem Erfolg, stieg auch die Beliebtheit der Abteilung im Verein. Immer mehr junge und alte Volleyballbegeisterte fanden Gefallen am Spiel. Die Abteilung wuchs und wuchs und wurde langsam zur Triebfeder des Vereins. Mit mittlerweile 350 Mitgliedern war die Volleyball-Abteilung des TVK zur größten in ganz Baden-Württemberg angewachsen.

Auch unseren TVK Handballfreunden waren die Sterne in den 70er Jahren wohlgesonnen. Durch hartes Training und viel Arbeit, gelang unseren Handballern im Jahr 1977 der Aufstieg in die höchste württembergische Handballliga. Neben dem Ligaaufstieg, nahm die Stadt Kornwestheim die top ausgestattete Ballspielhalle Sporthalle Ost in Betrieb. Diese sollte zur neuen Heimat des Kornwestheimer Handballs werden. Sie ist dem Volksmund seit jeher unter dem Namen “Hölle Ost” geläufig. In den nächsten 40 Jahren wurden hier unzählige Spiele ausgetragen, Glücksmomente und Erfolge gefeiert, aber auch herbe Enttäuschungen und Tragödien hingenommen.

Peter Merten

Peter Merten

Erwin Barbist

Erwin Barbist

Wer Kornwestheimer war, wurde zwangsläufig Zeuge der Erfolge der TVKler. Trotzdem waren da noch andere Athleten und Athletinnen in Kornwestheim, die in einigen Disziplinen mindestens ebenbürtig waren: Z.B. die Leichtathleten des Konkurrenzvereins FVK. Es stellte sich die Frage, warum man nicht einfach eine Kornwestheimer Leichtathleten-Kooperation gründete, um die Trainingsbedingungen für die gemeinsame Jugend zu optimieren. Und so sollte es geschehen.

Dabei nahm Abteilungsleiter Hans Dachtler eine ganz besondere Rolle ein. Gemeinsam mit seinem Gegenstück beim FVK, baute er eine erfolgreiche Kooperationen der beiden Vereine auf. 1974 konnten sich bereits 7 TVK-Sportler für die DLV qualifizieren.

Ende 1979 zählte der TVK bereits 2.200 Mitglieder.

FVK

Im Jahr 1969 nimmt Günther Wutke das Amt des FVK Vorsitzenden ein. Als erste Amtshandlung, wollte er die Organisationsstrukturen des Vereins grundlegend verändern und neu aufbauen. Als leidenschaftlicher Tänzer stieß er zudem die Gründung einer Tanzabteilung im FVK an und fand in Heinz Riemer einen ausgezeichneten Abteilungsleiter. Der FVK zählte zu diesem Zeitpunkt bereits 1.400 Mitglieder, darunter auch einige Tanzbegeisterte.

Doch der Verein sollte schon bald Zeuge einer unerwarteten Tragödie werden. Bei einem Tennismatch brach der ambitionierte Wutke zusammen und verstarb noch auf dem Spielfeld. Der Tod des gerade einmal 41 Jährigen Vereinsvorsitzenden, hinterließ tiefe Trauer bei der Vereinsgemeinde.

Der plötzliche Tod Wutkes, verlangte einen neuen Vorsitzenden. So kurzfristig einen geeigneten Nachfolger zu finden, war keine einfache Aufgabe. Erst ein Jahr später konnte man Anton Geiger in einem Fünfer-Gremium davon überzeugen, die Führung des FVK zu übernehmen.

1971 erhielten unsere Fußballer eine Einladung aus Istanbul. Der türkische Amateur-Meister wollte sich mit unseren FVKlern messen. Mit Freuden ging man dieser Einladung nach. Auch wenn unsere Fußballfreunde dieses Freundschaftsspiel nicht für sich entscheiden konnten, boten sie den 11.000 Zuschauern ein sehr unterhaltsames Spiel auf hohem Niveau. Ein Event, das man nicht so schnell vergessen sollte.

Der Hauptfokus des FVK waren immer noch die Leichtathleten. Hier konzentrierte man sich immer mehr auf junge Talente, wie z.B. Cornelia Weber, Petra Spindler, Peter Sassnik und Thomas Dannecker. In dieser Dekade, holten unsere Lurchis mehr Medaillen und Meisterschaften denn je nach Kornwestheim.  Darunter der Deutsche Meister in der Jugendstaffel und im Hochsprung sowie den europäischen Jugendrekord über 200 m.

Olympialogo München 1972
Quelle: Von Coordt von Mannstein[1]Vektorisierung: Jüppsche~dewiki, MagentaGreen - www.olympic.org, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=8815848

Für die Olympischen Sommerspiele 1972, drückte die Fangemeinde Walter Adams die Daumen. Aufgrund einer Verletzung, konnte dieser aber dann doch nicht an der bedeutenden Olympiade teilnehmen. Doch der Verein ließ sich dadurch nicht entmutigen. 1974 lautete das Resümee unserer Leichtathleten wie folgt: 5 Deutsche Titel, 5 Süddeutsche Titel und 41 Landesmeisterschaften. Sie waren nicht zu stoppen!

Trotz der vielen Siege und Meisterschaften unserer Leichtathleten, vernachlässigte die Führung nicht den Breitensport. Als tragendes Element des Vereins wurde dieser immer beliebter. Und kamen stets neue Kurse dazu: 1977 gab es bereits Kurse für Kinder mit Haltungsschäden, zusätzlich wurden Freizeit- und Seniorenangebote systematisch ausgebaut.

Das Leben im Verein blühte.

ESG

Anfang der 70er Jahre zählte die ESG knapp über 1.000 Mitglieder. Sportlich war sie mit ihren Abteilungen bereits sehr breit aufgestellt. Ein Sorgenkind war jedoch immer noch der Fußball. Der Leistungsstand hätte besser sein können, doch erste vielversprechende Maßnahmen von Trainer Karl Stix, trugen bereits Früchte.

Neu war zum Beispiel der Frauenfußball. Das Interesse der Damen war bereits seit längerem da, doch nun sollte der Ball auch für sie so richtig ins Rollen kommen. Ihr erstes Spiel bestritten die ESG Damen im Jahr 1971 gegen die Rivalinnen aus Ötisheim.

Im Kunstkampfsport hingegen, ging die erfolgreiche Ära der Damen im Jahr 1972 leider zu Ende. Obwohl Abteilungsleiter Fritz Born mit seiner Tochter eine zehnfache Junioren-Meisterin vorzuweisen hatte, schaffte er es nicht, genügend Mädchen für den Sport zu begeistern.

Als Helmut Bloß 1974 nicht mehr als Vorsitzender kandidieren wollte, stand die ESG vor einem weiteren Problem. Er war schlicht und ergreifend einfach mit den Erfolgen der ESG nicht zufrieden . Ein ganzes Jahr blieb das Amt unbesetzt, als schließlich Bundesbahnoberrat Otto die Führung des Vereins übernahm.

Der neue Vereinschef sah sich gleich zu Beginn seines Amtseintritt, mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert: Der Rasenplatz für die mittlerweile 16 Fußballmannschaften der ESG, war nach jahrelanger Überbeanspruchung, mehr als hinfällig. Es folgten 5 Jahre lang Gespräche und Verhandlungen mit Stadt und Bahn. Letztendlich war es Ottos Hartnäckigkeit zu verdanken, dass die Bahndirektion endlich einzulenken schien.

Leider wurde Otto kurz vor Ende der Verhandlungen von der Direktion versetzt. Sein Nachfolger Volker Rosenkranz, konnte die Gespräche jedoch erfolgreich zu Ende führen, so dass 1976 mit Hilfe der Finanzierung von Stadt und Bahn, die Bauarbeiten eines Hartplatzes beginnen konnten. Hinter dem Platz bauten unsere ESG-Freunde auf eigene Faust und Kosten zwei Tennisplätze für die neue Tennisabteilung.

Zum 50. Jubiläum der ESG, war der Verein 1.100 Mitglieder stark und ganze 6 Abteilungen schwer: Bowling, Fußball, Karate, Tennis, Tischtennis und Turnen. Das Jubiläum feierte man sogar unter internationalem Flair. Fußballmannschaften aus den Partnerstädten Eastleigh und Villneuves St. Georges machten sich auf den Weg nach Kornwestheim, um ihren ESG Freunden persönlich zu gratulieren und gemeinsam mit ihnen zu feiern.

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